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Spinnen, Affen & Hummeln - Orchideen im Südwesten

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Kaum eine Gegend ist so orchideenreich wie der Südwesten Deutschlands. Kein Wunder also, dass es mich nach 2020 erneut im Mai fotografisch dort hingezogen hat. Aufgrund des durch die lange Kälte rund zwei bis drei Wochen früheren Vegetationszustands, waren die Motive, die ich auf der Schwäbischen Alb und am Oberrhein aufsuchte, völlig anders als noch im Vorjahr.


Meine Reise startete ich auf der Schwäbischen Alb, wo ich endlich mal ein besonderes Gebiet in der Umgebung von Bad Ditzenbach aufsuchen konnte. Nach dem langjährigen Bewundern von Bildern aus diesem Gebiet, konnte ich nun persönlich einmal hier fotografieren. Es handelt sich um ein großes gemischtes Vorkommen des Blassen Knabenkrautes (Orchis pallens) und des Manns-Knabenkrautes (Orchis mascula). Die Besonderheit sind hier die großen, zahlreichen und farbenprächtigen Hybriden zwischen den beiden Arten, die man gar nicht lange suchen muss. Die Stunden mit der Kamera in der Hand vergingen hier wie im Flug und ich musste mich zum Schluss beeilen. Denn bevor es noch auf den Weg in Richtung Oberrhein ging, wollte ich noch ein großes Vorkommen der Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes) etwas nördlich ansehen. Hier wuchsen viele hundert, wenn nicht sogar tausende „Spinnen“. Immer wieder waren auch sehr kleinblütige Pflanzen zu finden, die ich aber nicht als Kleine Spinnen-Ragwurz (Ophrys araneola) bestimmen wollte. Die Pflanzen schienen eher Hybriden zwischen den beiden mitteleuropäischen „Spinnen“ zu sein. Noch kurz vor Eintreffen eines starken Gewitters ging es dann von der Schwäbischen Alb zügig in Richtung Kaiserstuhl, wo ich endlich das Affen-Knabenkraut (Orchis simia) und verschiedene Hybriden in bestem Zustand fotografieren wollte.

Nachdem ich an meinem ersten Tag direkt von einer großen Zahl an Schmetterlingshaften und Smaragdeidechsen im Kaiserstuhl begrüßt wurde, machte ich mich in der Umgebung von Schelingen auf, einige eher versteckt liegende Waldwiesen im zentralen Kaiserstuhl aufzusuchen. Hier fand ich recht schnell sehr viele Exemplare des von mir gesuchten Affen-Knabenkrauts in verschiedenen Farbtönen. Wenn man schon im Kaiserstuhl unterwegs ist, gehört ein Besuch des bekannten Lilienthals zum Pflichtprogramm. Hier standen zahlreiche Helm- und Purpur-Knabenkräuter (Orchis militaris, Orchis purpurea) in schönster Blüte und auch die Hybriden waren nicht selten. Auch die Hybriden zwischen dem Affen-Knabenkraut und dem Helm-Knabenkraut, so wie der Puppenorchis (Orchis anthopophora; Syn.: Aceras anthopophorum) fand ich auf den großartigen Orchideenwiesen.

 

Wenn man am Oberrhein auf der Suche nach Orchideen ist, gehört auch ein Besuch des Taubergießen unweit von Kappel dazu. Hier traf ich mich mit Harald Baumgartner, um mir einige besondere Ecken zeigen zu lassen, die nur ortskundige Orchideenfreunde kennen. Wir fanden große Mengen an verschiedenen Ragwurz-Arten und auch deren Hybriden. Die eindeutige Zuordnung war dabei oftmals nicht leicht.

 


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